Manchmal schlummert – wie im Märchen – etwas in einem Dornröschenschlaf und wartet geduldig darauf, wieder erweckt zu werden. So verhält es sich mit dem Bremer Schlüssel Verlag, der bereits seit über sieben Jahrzehnten besteht, doch in dem schon lange Zeit kein Buch mehr herausgegeben wurde. Bis er nun mit dieser Veröffentlichung wachgeküsst wird.
Gegründet wurde der Verlag 1945 von Hans Kasten (1895-1959). Kasten, ausgestattet mit einer Lizenz der amerikanischen Militärregierung, interessierte sich sowohl für Bücher als auch für Kunst und galt als ein „wandelndes Lexikon“. In seinem Verlagsprogramm legte er seinen Fokus auf Bremensien, meist kleine Publikationen. Nach dem Tod von Hans Kasten kaufte Albert Gercken (1897-1982) im Jahr 1961 den
Verlag von Kastens Witwe.
Gercken, der Gründer der Lifa Städtewerbung, war – wie Kasten – ein Mann mit vielen Talenten. So rief er nicht nur die Lifa ins Leben, sondern hatte auch eine kleine Hausdruckerei. Außerdem führte er einen Buchladen, die Bremer Bücherstube. Allerdings blieb der Bremer Schlüssel Verlag schon seit den 1950er Jahren in seinem Dornröschenschlaf versunken. Bis Oona Schmalbruch – die Urenkelin Albert Gerckens – durch einen Zufall auf den Verlag aufmerksam wurde, den ihr Urgroßvater erworben hatte. In ihr wuchs der Gedanke, den Verlag neu zu beleben. Dies geschieht nun 2024 mit einer schönen Publikation mit Bezug zur Hansestadt an der Weser: Es ist eine neu illustrierte zweisprachige Version des Märchens der Bremer Stadtmusikanten der Brüder Grimm mit dem Originaltext aus den „Kinder- und Hausmärchen“. Das Buch widmete die Verlegerin Oona Schmalbruch ihrem Urgroßvater Albert Gercken.
Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre!